Gehäuse:
Wer das mit 12 kg relativ schwere Define R6 Gehäuse von Fractal Design zum ersten mal aus der Verpackung nimmt, dem sticht vor allem das minimalistische Design ins Auge. Während heutzutage viele Gehäusehersteller versuchen, durch eine ausgefallene Optik zu punkten, setzen die Schweden hier, wie bei den Vorgängermodellen, eher auf Funktionalität als auf ausgefallenen Firlefanz.
Trotzdem besitzt das R6 gerade wegen seiner Schlichtheit einen gewissen Reiz. Dazu tragen vor allem die glatte Front aus gebürstetem Aluminium und die Seitenscheibe aus Tempered Glas bei. Aber vor allem hinter der Fassade hat das R6 einiges zu bieten.
Fangen wir bei der Front an. Die Aluminiumfront besteht aus einer seitlich öffnenden Tür, deren Scharniere schnell auf links- oder rechtsöffnend umzubauen sind. In der Tür befindet sich eine effektive Schalldämmung, welche die Geräusche der sich dahinter befindenden Lüfter zuverlässig dämmen. Vor den Lüftern befindet sich ein Staubfilter, der durch das Lösen eines einfachen Klickverschlusses herausgenommen werden kann und einen schnellen Zugriff auf die Frontlüfter und einen 5,25-Zoll-Laufwerksplatz gewährt.
Der R6 wird standardmäßig mit zwei vorinstallierten 140er Lüftern ausgeliefert, welche die Luft seitlich ansaugen. Die Lüfter sind leicht austauschbar und lassen sich bei Bedarf auch problemlos durch drei 120er Lüfter ersetzen oder dank der Langlochbohrungen in ihrer Position verändern.
Der ebenfalls schallgedämmte und staubgeschützte Deckel lässt sich durch einen Druckknopf auf der Rückseite öffnen und komplett herausnehmen. Darunter befinden sich die Halterungen für zwei weitere 140er- oder drei 120er Lüfter. Fronttür und Deckel sind beide Teil des innovativen ModuVent Systems von Fractal Design, welches ein komplett schallgedämpftes und staubgeschütztes Gehäuse garantiert.
Die Seitenscheibe ist auf einem Stahlrahmen montiert und gibt den Blick in den Innenraum frei. Sie ist mit zwei Rändelschrauben zur Transportsicherung hinten befestigt. Tatsächlich wird sie aber durch Klickverschlüsse aus Metall in ihrer Position gehalten und lässt sich dadurch äusserst bequem öffnen und schließen.
Auf der Rückseite befindet sich ein 140er Radiator, der ebenfalls dank der Langlochbohrungen in seine Position verändert werden kann. Weiter bietet die Rückseite Platz für bis zu sieben horizontalen und zwei vertikalen Einbauslots.
Abgerundet wird das Gehäuse auf der Unterseite durch einen Staubfilter, der den gesamten Boden einnimmt und zum Reinigen leicht nach vorne herausgezogen werden kann.
Im Inneren besticht das Define R6 durch Vielseitigkeit. Die Standardversion bietet ausreichend Platz und eine durchdachte Kabelführung. Der Laufwerksschacht lässt sich wie in der mitgelieferten Beschreibung entfernen und macht Platz für einen großen Innenraum, in dem man fast alles unterbringen kann, von einer Wasserkühlung bis zu den größten erhältlichen Grafikkarten.
Die Laufwerkshalterungen der Standardversion bestehen statt der üblichen Käfige nur noch Trays, was die Platzanordnung freier macht. Neben der Laufwerken sitzt der Nexus+ Smart Hub, die Alternative zur herkömmlichen Lüftersteuerung.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung des Define R 6 überzeugt auf ganzer Linie. Der Stahlkorpus in Verbindung mit Aluminiumflächen bietet Stabilität auf Kosten des Gewichts. Die satten 12 kg Leergewicht sind allerdings notwendig, um die Schalldämmung und den Staubschutz zu optimieren.
Selbst die wenigen verbauten Plastikteile fühlen sich solide und hochwertig an. Es scheint, als wurde dieses Case für die Ewigkeit gebaut.
Einbau:
Der Einbau unseres der einzelnen Komponenten machte wie erwartet auch in der Standardversion keinerlei Probleme. Der Define R6 macht seinem Ruf als Musterbeispiel für Bastlerfreundlichkeit alle Ehre. Durch den abnehmbaren Deckel kommt man an jeden Bereich des Mainboards gut heran. So lässt sich alles schnell und einfach verschrauben. Das Netzteil wird mit Hilfe des vormontierten Einbaurahmens im unteren Bereich des Gehäuses eingeschoben und mit zwei Rändelschrauben befestigt.
Das ordentliche Verlegen der Kabel wurde durch die Gummimanschetten und Klettverschlüsse an den richtigen Stellen gewährleistet.
Technische Daten:
Design | |
Material: | Stahl, Aluminium, Kunststoff, Temperglas |
Unterstützte Motherboards: | ITX, ATX, EATX, Micro ATX |
2,5″ Erweiterungseinschübe | 2 |
3,5″ Erweiterungseinschübe: | 6 |
5,25″ Erweiterungseinschübe: | 1 |
Interne 3,5″ Erweiterungseinschübe | 6 |
Interne 5,25″ Buchten | 1 |
Erweiterungsslots: | 9 |
Staubfilter: | Ja |
Kabelmanagement: | Ja |
Maximale CPU Kühlerhöhe: | 185 mm |
Maximale Grafikkartenlänge: | 440 mm |
Maximale PSU Länge: | 300 mm |
Energieversorgung | |
Netzteil enthalten: | Nein |
Netzteil Platzierung: | Boden |
Unterstützte Stromversorgung: | ATX |
Anschlüsse | |
USB 2.0: | 2 |
USB 3.0: | 2 |
USB 3.1: | 1 |
Kühlung | |
Installierte Lüfter vorne: | 2 x 140 mm |
Maximale Lüfter vorne: | 2 x 140 mm/3 x 120 mm |
Installierte Lüfter hinten: | 1 x 140mm |
Maximum Lüfter hinten: | 1 |
Installierte Lüfter Deckel: | – |
Maximum Lüfter Deckel: | 2 x 140 mm/3 x 120 mm |
Installierte Lüfter Boden: | – |
Maximum Lüfter Boden: | 2 x 140 mm/2 x 120 mm |
Radiatorplätze vorne: | 1 x 360 mm/280 mm |
Radiatorplätze hinten: | 1 x 120 mm |
Radiatorplätze Deckel: | 1 x 420 mm/360 mm |
Radiatorplätze Boden: | 1 x 280 mm/240 mm |
Speichermedien | |
Unterstützte HDD Größen: | 2,5″/3,5″ |
HDD/SSD Combo Gehäuse: | Ja |
Integrierter Kartenleser: | Nein |
Abmessungen | |
Höhe: | 465 mm |
Tiefe: | 543 mm |
Breite: | 233 mm |
Gewicht: | 12,4 kg |
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: Nach Abschluss unseres Tests ist das Glasfenster beim hochheben plötzlich in tausend Teile gesprungen. Also aufpassen beim Handling.
Fazit
Den guten Ruf des Define R6 können wir nur bestätigen. In unserem Vergleich mit anderen Gehäusen kam das Gehäuse von Fractal Design ausgesprochen gut weg. Weder bei der Verarbeitung, noch beim Einbau zeigte das Gehäuse Schwächen.
Die freie Anordnung und Modularität der unterschiedlichen Elemente des Gehäuses machen das Define R6 zu einem idealen Gehäuse für Menschen, die nicht versuchen mit ausgefallener Optik zu beeindrucken, sondern mehr Wert auf Usability und Funktionalität legen.