Super Mario Maker 2

Die Wii U, hatte eine holprige Zeit hinter sich. Für Nintendo war die Konsolengeneration sicherlich keine einfache. Doch sind zu der Zeit wahre Juwelen von Nintendo erschienen. Eines davon, Super Mario Maker. Mit wenigen kniffen erstellt man sein eigenes Mario Level und teilt diesen in Sekunden mit der ganzen Welt. Trotz des Wii U-Flops hat das Spiel noch heute eine große Community mit Spielern, die sogar die Grenzen der Spielmechanik aushebeln. Vier Jahre später hat Nintendo die schlimmste Zeit hinter sich und feiert mit der Nintendo Switch große Erfolge; genau die richtige Zeit also, dem bereits erfolgreichen Super Mario Maker einen würdigen Nachfolger zu verpassen. Der Baukasten-Modus wurde aufgemotzt und ermöglicht noch einzigartigere Level. Hinzu kommt der neue Abenteuermodus, der schon fast wie ein eigenständiges Super Mario-Spiel daherkommt.

Wir alle haben sicherlich schon unzählige Super Mario Level hinter uns. Jeder, der mit dem Klempner großgeworden ist (ob mit oder ohne Pilzen) hat bestimmt schon einmal davon geträumt sein eigenes Super Mario-Spiel zu kreieren. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Kind auf kariertem Papier Level aufzeichnete und davon schwärmte, diese irgendwann einmal spielen zu können. Dabei kamen die verrücktesten und schwierigsten Level heraus. Heute, gute 20 Jahre später, ist mit Super Mario Maker 2 der Nachfolger des erfolgreichen Baukastenspiels für Wii U und Nintendo 3DS erschienen. Der Titel bietet neue Funktionen und setzt eurer Fantasie keine Grenzen.

Mit dem „Gamers empfhielt“-Label werden besondere Titel hervorgehoben, die die Redaktion für ihre herausragenden Eigenschaften wie Spielspaß, Ästhetik, Unterhaltung oder Thematik lobt.

Die Geschichte beginnt mit Mario, Toad, Toadette und weiteren Pilzfreunden, die zusammen das Schloss von Prinzess Peach aufgebaut haben. Nachdem alles fertig ist, kommt der Rückgängig-Hund (erstmals in Mario Paint in Erscheinung getreten) um die Ecke und stellt sich mit seinen Pfoten auf die Reset-Rakete (ebenfalls aus Mario Paint und später Super Mario Maker bekannt). Daraufhin ist das neue Schloss Geschichte und Mario und seine Freunde müssen sich um den Wiederaufbau kümmern. Die nötigen Münzen verdient Mario durch das abschließen von mehr als 100 Level. Diese sind von Nintendo selbst mit dem spielinternen Maker erstellt worden und bietet eine erste Inspirationsquelle für alle Spieler.

Die Level sind in allen fünf verfügbaren Stilen gestaltet und haben nichts mit klassischen Super Mario Levels zu tun. Hier hat sich das Nintendo-Team ausgetopt und zeigt vorbildlich was der Baukasten alles zu bieten hat. Von klassischen Parkouren, schnellen Speedrun-Herausforderungen bis hin zu kniffligen Rätseln wird alles geboten. Interessant ist, zu sehen, dass Nintendo genauso chaotische Level bauen kann, wie die Community es beim ersten Super Mario Maker schon getan hat.

Manche Level haben sogar Zielbedingungen, die zum Abschließen der Level nötig sind. Beispielsweise kann ein Level nur dann abgeschlossen werden, wenn Mario den Boden nicht verlässt. Also Springen ist verboten! Diese Limitierungen führen zu interessanten Level-Mechaniken, die sonst nicht möglich gewesen wären. Der Abenteuermodus bleibt durchgehend abwechslungsreich und herausfordernd. Die vielen kreativen Ideen bringen frischen Wind in die sonst sehr traditionellen Mario-Level und helfen beim Einstieg in den eigenen Levelbau.

Können wir das schaffen?

Unter dem Menüpunkt ‚Level bauen‘ finden wir das Levelbau-Tool, das die Hauptkomponente des Spiels ausmacht. Aber auch hier gelingt es Nintendo, die volle Super Mario-Experience in ein Tool zu packen. Im wesentlichen ist der Baukasten ein Werkzeug, aber die Umsetzung ist wesentlich spielerischer gestaltet, sodass das Bauen an sich auch schon Spaß macht. Zugleich bietet die Oberfläche ein intuitives und einsteigerfreundliches Design. Alles ist bunt. Im Hintergrund laufen Mario-Tracks. Setzt man ein Element, macht dieses ein zur Musik passenden Geräusch. Daran sieht man, wie viel Liebe bei Nintendo im Detail steckt.

Level können wir in jedem Switch-Modus bauen. Im Handheld-Modus kann der Touchscreen genutzt werden. Am TV wird der Cursor mit dem Joystick gesteuert. Zwar sieht das ganze auf einem großen Bildschirm wesentlich schöner aus, aber der Touchscreen erweist sich meines Erachtens aber als einfacher in der Handhabung.

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Auf den ersten Blick sehen wir oben eine Leiste mit den meisten genutzten Elementen. Die Lupe an der rechten Ecke ruft das Elementemenü auf. Hier sind die einzelnen Levelelemente in Kategorien sortiert und auf Auswahlrädern dargestellt. Einen klick auf den linken Button in der oberen Leiste wechselt von der Elementeleiste auf die Effekteleiste. Hier lassen sich Animationen und Soundeffekte im Spiel platzieren.

Die Leiste am linken Bildschirmrand beinhaltet levelspezifische Einstellungen. Hier kann der Stil des Levels ausgewählt werden. Verfügbare Themes sind: Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World, New Super Mario Bros. U sowie das neue Super Mario 3D World. Des Weiteren lassen sich die Umgebungen, Tag oder Nacht und mehr Parameter wie Zeitlimits, automatisch scrollende Kameras und Zielbedingungen festlegen.

Der neue Super Mario 3D World-Stil nutzt die Elemente des dreidimensionellen Spiels, aber packt diese ebenfalls in eine 2-dimensionale Oberfläche. Hier bekommt man außerdem den Cat Suit, mit dem Mario an Wänden hochklettern kann.

Im Wesentlichen sind das die Grundfunktionen des Makers, der aber weit komplexer daher kommt, als man auf den ersten Blick denkt. Hat man dann aber einen Level erstellt, kann man diesen hochladen, sodass dieser von anderen Spielern auf der ganzen Welt gespielt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr selbst den Level einmal geschafft habt. Jeder Level bekommt einen Namen, eine Beschreibung und zwei Tags. Mit einem Level-Code kann man seine Kreation mit Freunden, Communities und Social Media teilen.

Nintendo bietet bei Super Mario Maker 2 ebenfalls einen Ko-op-Modus an um gemeinsam ein Level zu kreieren. Allerdings wirkt dieses Feature nicht sonderlich gut durchdacht. Das gemeinsame Bauen ist unübersichtlich und chaotisch.

Yo wir schaffen das!

Das dritte Standbein von Super Mario Maker 2 ist der Modus ‚Level aus aller Welt‘. Dieser stellt eine Art Online-Hub dar, in dem man alle hochgeladenen Level spielen und herunterladen kann. Auf den ersten Blick bekommt man die empfohlene oder beliebte Level angezeigt, es ist aber auch möglich, detailierter nach bestimmten Tags oder Kategorien zu suchen. Die Auswahl ist riesig. Es ist wirklich erstaunlich, was die Spieler in so kurzer Zeit an Content hochgeladen haben. Hier zeigt sich wieder, zu was die Community alles in der Lage ist.

Mein persönlicher Favorit sind Speedrun-Level. Diese sehen total verrückt aus und sind auch dementsprechend schwer. Doch die meisten habe ich nach 10-20 Anläufen tatsächlich geschafft! Häufig trifft man auch auf Rätsel, in denen Gegner durch einen Parkour manövriert werden müssen. Hier kommen die neuen On-Off-Schalter zum Einsatz. Mit den Schaltern haben die Spieler völlig neue Möglichkeiten Level zu bauen. Dadurch verliert bei manchen Leveln das Platformer-Genre komplett an Bedeutung, was aber überhaupt nicht schlimm ist, ganz im Gegenteil!

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Ebenfalls neu zum Vorgänger ist ein lokaler sowie Online-Multiplayer. Hier kann man gegeneinander, aber auch kooperativ spielen und die Level meistern. Allerdings wirkt der Modus noch nicht richtig ausgereift. Beim Spielen gegeneinander handelt es sich einfach um ein Rennen, wer als erster im Ziel ist. Beim ‚Miteinander‘ sollen die Level möglichst gemeinsam gemeistert werden. Allerdings greifen hier nicht wirklich kooperative Spielelemente. Oft reicht es, wenn ein Spieler ins Ziel läuft. Wünschenswert werden richtige Herausforderungen, die nur in einer Gruppe gelöst werden können. Aber hier wird die Community sicherlich bald tolle Level liefern können.

Fazit

Super Mario Maker 2 nicht nur ein reiner Baukasten. Mit dem Abenteuermodus bringt Nintendo ein nahezu eigenständiges Mario-Erlebnis in den Maker. Dadurch ist das Spiel für viele Spieler geeignet. Die kreativen Levelbauer können sich mit dem Bau-Tool auseinandersetzen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Für die normalen Spieler warten über 100 vorgefertigte Level darauf, gespielt zu werden. Dazu kommt das schier unendliche Angebot an usergeneriertem Content, welcher von Tag zu Tag stetig wächst und damit dem Spiel einen endlosen Spielspaß garantiert. Dabei sind Level sowohl für Gelegenheitsspieler zu finden, als auch schwere Herausforderungen für Hardcore-Gamer. Die Multiplayer-Komponente ist nicht richtig ausgereift, aber vielleicht ändert sich das schon bald. Von mir gibt es für Super Mario Maker 2 eine klare Kaufempfehlung!