Mehr Waffen!
Auch weitere Elemente aus The Division 2 haben es in dieses Spiel geschafft. Es gibt Itemlevel auf der Ausrüstung und den Waffen, die überall zuhauf gefunden werden können. Auf diese Weise steigt man langsam, wie bei Division, im Itemlevel auf und wird stärker. Zumindest, wenn es um normale Gegner und Körpertreffer geht. Feinde mit einem höheren Level als der Spieler können gut und gerne mehrere Magazine einstecken. Die Ausnahme dabei sind Kopftreffer. Diese sind in der Regel direkt tödlich, außer der Gegner trägt einen Helm. Den muß man natürlich vorher noch vom Kopf schießen. Geht es also um Kopfschüsse, wird das Itemlevel der Waffe eigentlich völlig egal. Die anfängliche Basiswaffe ist hier genauso gut wie die beste High-End-Wumme.
Das könnte das Spiel tatsächlich taktisch äußerst spannend machen. Ein Großteil des Gameplays besteht darin, feindliche Basen zu infiltrieren, Gefangene zu befreien oder ähnliches. Man trifft auf eine Gruppe Feinde, überlegt sich ein Vorgehen und zieht es durch. Hier zeigt sich die Stärke des Spiels. Die individuellen Möglichkeiten.
Der eigene Spielstil entscheidet
Die individuellen Möglichkeiten, um die Aufgaben zu lösen, die vom Spiel gestellt werden, sind schier endlos. Es liegt in dem Ermessen des Spielers, ob er versucht, einen Gegner nach dem anderen mit einem Scharfschützengewehr zu erledigen, oder Rambo-mäßig ein feindliches Lager zu zerlegen. Man kann die Gegner ablenken, weglocken, geräuschlos meucheln, man kann sogar die Leichen der Gegner im Gebüsch verstecken, damit sie nicht gefunden werden. Es ist sogar möglich, viele Missionen ohne einen einzigen abgegebenen Schuss zu lösen. In diesem Punkt ist Ghost Recon: Breakpoint ein brillianter Taktischer Shooter.
Hier wird Ghost Recon: Breakpoint zu einem fesselnden, fantastischen Spiel, in dem man voll und ganz versinken kann. Zumindest, bis der perfekte, sneaky Plan durch eine dieser elenden Kampfdrohnen vereitelt wird. Wird man von diesen Dingern entdeckt, hat man eigentlich kaum eine andere Möglichkeit, als Magazin um Magazin in diese Kugelschwämme hineinzupumpen. Das ist ein bisschen schade, denn eine andere Möglichkeit zur Deaktivierung der Drohnen hätte dem Gameplay sicher gut getan.
Diese Missionen machen im Multiplayer, mit bis zu vier Freunden, noch viel mehr Spaß. Die taktischen Möglichkeiten, das Absprechen, das Auskundschaften, das Gunplay selbst, alles wirkt sinnig und durchdacht. Wenn da nicht die KI der Gegner wäre, die in etwa die Intelligenz eines Taschenrechners besitzt. Aber da habe ich eigentlich Vertrauen in Ubisoft, diese in späteren Patches zu verbessern, wie sie es eigentlich fast jedesmal machen.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Missionen. Von Botengängen, Informationsbeschaffung oder der Säuberung bestimmter Gebiete bis hin zu Auftragsmorden. Dabei ist die Vorgehensweise immer relativ gleich. Man spricht mit einem NPC in der Basis, führt den Auftrag aus, kommt zurück. Und so weiter. Wirklich kognitiv gefordert wird der Spieler dabei nicht. Auch das Sammeln von Informationsschnipseln und das Lösen von Rätseln geschieht durch einen simplen Knopfdruck. Auch hier hätte es dem Spiel gut getan, die Spieler ein wenig herauszufordern.