Judge Dredd, James Bond und RoboCop gehen in eine Bar… ja, es mag wie ein schlechter Witz klingen, ist aber Realität in San Francisco. Aufgrund eines kalifornischen Gesetzes können sich die Polizeistationen mit militärischem Equipment ausstatten. Deshalb möchte das San Francisco Police Department seinen Robotern die Lizenz zum Töten geben.
Wer war nochmal George Floyd? Und ist Waffengewalt in den USA wirklich ein so großes Problem? Quatsch, da ist doch nichts dabei, wenn sich die lokale Polizei militarisiert und in Besitz von 17 Kampfrobotern ist, von denen 12 voll einsatzfähig sind. Dass diese mit allmöglichen Waffen und Granaten ausgestattet werden können, dient doch nur zum Schutz der Bevölkerung. Wenn diese die Lizenz zum Töten besitzen, trägt das doch nur zur Sicherheit der Beamten bei. Auf Knopfdruck eine Person zu töten, ohne die Anwesenheit eines Richters oder einer Jury hat doch nichts mit übermächtiger Polizei zu tun. Wenn Judge Dredd das kann und man James Bond dafür feiert, warum sollte dann ein Reallife-RoboCop das nicht dürfen?🤖
Sarkasmus zur Seite: Aufgrund eines im letzten Jahr verabschiedeten Gesetzes dürfen sich Polizeistationen in Kalifornien mit militärischen Waffen ausstatten. Das San Francisco Police Department möchte im Zuge dessen seine Roboter mit die Lizenz zum Töten geben. Bei diesen Robotern handelt es sich um Kettenfahrzeuge, die Mikrofone besitzen und mittels Fernsteuerung bedient werden. Sie führen nur Befehle aus und können somit nicht eigenständige Handlungen (wie zBsp. das Töten einer Person) tätigen.
Ein Aufsichtsgremium berät nun über diesen Fall und dessen Leiter, Aaron Peskin hatte sich zunächst gegen die Gewaltanwendung gegenüber Menschen ausgesprochen. Doch auf Druck der Polizei änderte er seinen Wortlaut. Robotern sollen nur dann eingesetzt werden, wenn das Leben von Zivilisten und Beamten in Gefahr ist und es sonst keine anderen Möglichkeiten gibt, die Situation zu entschärfen.
Unmöglich, dass da etwas falsch laufen könnte.🙃
Kritik an den Killer-Robotern
Die Welle an Kritik ist bereits jetzt schon gewaltig. Die Menschenrechtsanwältin Tifanei Moyer spricht zum Beispiel davon, dass wir uns einer dystopischen Zukunft nähern. Andere Stimmen verlauten, dass es etwas ganz anderes sei, eine Person über einen Screen zu verletzen als von Angesicht zu Angesicht. Auf internationaler Ebene setzt sich sogar die Kampagne Stop Killer Robots gegen diesen Entwurf ein.
In der kommenden Woche entscheidet das entsprechende Aufsichtsgremium, das San Francisco Board of Supervisors, über diesen Gesetzesvorschlag. Einen vollständigen Überblick liefert euch die Lokalseite Mission Local. Und wenn wir schon bei schaurigen Roboter-Storys sind, wie wäre es mit unserem Beitrag zu Atomic Heart?