Microsoft steht im Zentrum einer globalen IT-Störung, die weltweit für erhebliche Beeinträchtigungen sorgt. Flughäfen, Banken, Krankenhäuser und viele andere Sektoren sind betroffen. Die Ursache der Probleme scheint in einem fehlerhaften Update der Cybersicherheitsfirma Crowdstrike zu liegen. Diese brachte die Microsoft-Software zum Absturz und zog damit weitreichende Konsequenzen nach sich.
Der Ferienbeginn hätte wohl für viele nicht stressiger verlaufen können. Wegen eines fehlerhaften Updates der IT-Firma Crowdstrike kommt es zur Zeit weltweit zu Ausfällen von Microsoft-Programmen. Die Folgen sind verheerend.
So mussten beispielsweise in Deutschland die Flughäfen Berlin-Brandenburg und Hamburg ihren Betrieb zeitweise einstellen. Passagiere erlebten erhebliche Verzögerungen, da die Check-in-Systeme ausfielen. Auch die IT-Systeme der Deutschen Flugsicherung waren betroffen, jedoch meldeten sie keine nennenswerten Probleme im Flugverkehr. Microsoft soll nach eigenen Angaben mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten, während die Auswirkungen weiterhin spürbar bleiben.
Grund für den weltweiten Ausfall
Wie The Verge berichtet, liegt der Ausfall für die weltweiten Störungen in einem fehlerhaften Update der Cybersicherheitsfirma Crowdstrike, das unerwartet Microsoft-Software beeinträchtigte. Das fehlerhafte Update verursachte einen kritischen Fehler in einem Kernel-Treiber, der von Crowdstrike zur Sicherung von Windows-PCs und -Servern verwendet wird. Dadurch gerieten zahlreiche Maschinen weltweit in eine sogenannte Blue Screen of Death (BSOD) Boot-Schleife, die ein ordnungsgemäßes Starten verhinderte. Microsoft meldete, dass die Probleme auf den Cloud-Dienst Azure und den Microsoft 365-Dienst zurückzuführen sind, was zu weitreichenden Ausfällen in verschiedenen Branchen führte. Crowdstrike identifizierte den Fehler schnell und stellte ein Korrektur-Update bereit, jedoch war die Wiederherstellung der betroffenen Systeme für IT-Administratoren eine komplexe und zeitaufwendige Aufgabe.
Weltweite Ausfälle von Microsoft-Systemen
Auch in Großbritannien und den USA kam es zu erheblichen Störungen. Die Luftfahrtaufsicht FAA in den USA stoppte Flüge von großen Airlines wie United, American und Delta, um die technischen Probleme zu bewältigen. Flughäfen wie Heathrow und Gatwick in Großbritannien warnten vor Verspätungen und setzten Notfallpläne um, um die Auswirkungen zu minimieren. Microsoft bestätigte, dass ausgewählte Systeme betroffen seien und arbeitete eng mit den betroffenen Organisationen zusammen, um die Probleme zu beheben.
Neben dem Flugverkehr waren auch andere Sektoren stark betroffen. In Skandinavien hatte die Feuerwehr in Kopenhagen Schwierigkeiten beim Empfang von automatisch übermittelten Feueralarmen, und in Schweden berichtete das Unternehmen Swedavia von Check-in-Problemen an mehreren Flughäfen. Auch Krankenhäuser blieben nicht verschont: Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagte alle geplanten Operationen ab.
Die Auswirkungen der Störungen erstreckten sich auch auf Australien, wo Banken, Airlines und Medien mit Ausfällen zu kämpfen hatten. Am Flughafen Sydney konnten Passagiere ihr Gepäck nicht aufgeben, und es kam zu erheblichen Verspätungen bei Inlands- und internationalen Flügen. Die australische Regierung berief eine Krisensitzung ein, um die Situation zu bewältigen und eng mit dem Nationalen Koordinator für Cybersicherheit zusammenzuarbeiten.
Die globalen IT-Ausfälle haben gezeigt, wie abhängig moderne Infrastrukturen von Technologieunternehmen wie Microsoft sind. Mit der zunehmenden Konzentration in der Software-Industrie können Probleme bei einem Anbieter weitreichende Auswirkungen haben. Microsoft und Crowdstrike setzten alles daran, die Systeme schnellstmöglich zu stabilisieren und die Auswirkungen für die betroffenen Unternehmen und Kunden zu minimieren.
Mehr zu Microsoft und dessen Gaming-Tochter Xbox findet ihr in der folgenden Übersicht.