Ubisoft, der französische Videospiel-Publisher, sieht sich wenige Monate vor der Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows heftiger Kritik aus der japanischen Community ausgesetzt. Anlass der Unruhe sind unter anderem die Darstellung des historischen Charakters Yasuke und die unerlaubte Verwendung einer Flagge. Die Bedenken führten sogar zu einer lautstarken Petition, woraufhin Ubisoft nun offiziell reagierte.
In einer ausführlichen Stellungnahme, die auf Englisch und Japanisch veröffentlicht wurde, entschuldigte sich Ubisoft bei den japanischen Spieler*innen. Das Unternehmen betonte, wie wichtig ihm die historische und kulturelle Genauigkeit sei. Sie hätten intensiv mit externen Beratern, Historikern und ihrem internen Team in Japan zusammengearbeitet, um eine authentische Darstellung zu gewährleisten.
Dennoch, so die Stellungnahme, sind die Assassin’s Creed-Spiele fiktive Werke, die auf historischen Ereignissen und Figuren basieren. Ubisoft erklärte, dass das Ziel des Spiels sei, unterhaltsame Geschichten zu erzählen und nicht, eine genaue historische Dokumentation zu liefern. Diese kreative Freiheit hat Ubisoft seit jeher genutzt, um spannende und packende Erlebnisse zu schaffen.
Einige Promo-Materialien, die veröffentlicht wurden, enthielten jedoch Elemente, die in der japanischen Community auf Unverständnis stießen. Ubisoft entschuldigte sich für diese Fehler und betonte, dass alle kreativen Entscheidungen vom internen Team getroffen wurden. Externe Firmen, mit denen zusammengearbeitet wurde, seien nicht verantwortlich für diese Entscheidungen und sollten daher nicht kritisiert werden.
Der Fall Yasuke und die zukünftigen Erwartungen
Ein zentraler Punkt der Kritik betrifft die Darstellung von Yasuke, einem der beiden Hauptcharaktere von Assassin’s Creed Shadows. Yasuke, der schwarze Samurai, ist eine historische Figur, deren Leben von Geheimnissen umwoben ist. Ubisoft entschied sich für Yasuke als Protagonisten, um die Geschichte des feudalen Japans mit neuen und aufregenden Perspektiven zu bereichern. Diese Entscheidung stieß jedoch auf gemischte Reaktionen, da einige sie als Unterwerfung unter den aktuellen Zeitgeist betrachten.
Ubisoft verteidigte die Entscheidung, Yasuke als Samurai darzustellen, und verwies darauf, dass die Serie schon immer kreative Freiheiten genommen habe. Sie integrierten Fantasyelemente, um die Erlebnisse im Spiel spannender zu gestalten. Yasuke sei aufgrund seines einzigartigen und geheimnisvollen Lebens ein idealer Charakter für die Erzählung einer Assassin’s Creed-Geschichte. Ubisoft ist sich jedoch bewusst, dass diese Darstellung zu Debatten führt und nahm diese Herausforderung bewusst in ihre Erzählung auf.
Zum Abschluss der Stellungnahme betonte Ubisoft, dass es schwierig sei, die Erwartungen aller Spielerinnen zu erfüllen. Das Team nimmt jedes Feedback ernst und ermutigt die Community, weiterhin respektvoll ihre Meinungen zu teilen. Ubisoft hofft, dass Assassin’s Creed Shadows bei seinem Release am 15. November 2024 die Spielerinnen in Japan und weltweit überzeugen kann.
Ubisoft strebt an, durch kontinuierliche Kommunikation und die Berücksichtigung von Feedback ein Spiel zu schaffen, das sowohl historische Tiefe als auch spielerische Freiheit bietet. Die Fans dürfen gespannt sein, wie sich diese Bemühungen im finalen Spiel widerspiegeln werden.