In dieser Woche hat Bungie 17 % seiner Belegschaft entlassen. Wie sich nun herausstellt, schien diese Entlassungswelle schon einige Monate im Voraus geplant gewesen zu sein. Nun gibt es Zweifel an den Finanzen des Studios sowie an der Zukunft von Destiny 2.
Wie wir bereits gestern berichtet haben, hat das Entwicklerstudio Bungie 200 Mitarbeitende entlassen. Auch wenn dieser Schritt plötzlich zu kommen scheint, ist er wohl auf lange Sicht absehbar gewesen.
So habe Sony bereits sei dem Release von Destiny 2: Lightfall konstant Geld verloren. Die erste Entlassungswelle im Oktober konnte diese finanziellen Probleme nicht dämpfen, weshalb bereits seit Anfang diesen Jahres die neuen Stellungsstreichungen geplant waren. Auch der gewaltige Erfolg von der kürzlich veröffentlichten Erweiterung „Die finale Form“ schien das finanzielle Loch nicht stopfen zu können, weshalb man die Entlassungspläne in die Tat umsetzte.
Finanzielle Überbewertung
In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, inwiefern Sony von der finanziellen Notlage Bungies bei der Übernahme im Jahr 2022 gewusst hat. Schließlich hatte die PlayStation-Mutter stolze 3,6 Milliarden US-Dolllar über die Ladentheke wandern lassen.
Wie The Game File von ehemaligen Mitarbeitenden erfahren hat, soll Bungie die finanzielle Lage gegenüber Sony verschönt haben. So soll das Entwicklerstudio übermäßig positive Finanzerwartungen geweckt haben, die Sony zu der überhöhten Zahlung veranlasst haben. Wie sich schon seit einiger Zeit herausstellt, konnte der Destiny-Entwickler diesen Erwartungen allerdings nicht nachkommen. Eine weitere Ursache für die jüngsten Stellenstreichungen. Kritiker innerhalb der Belegschaft richten ihre Frustration eher gegen die Bungie-Führung als gegen Sony.
Ungewisse Zukunft von Destiny 2
Die Entlassungen haben auch Bedenken hinsichtlich der Zukunft von Destiny 2 geweckt. Trotz des Erfolgs von „The Final Shape“ sind viele Schlüsselbereiche des Entwicklungsteams stark betroffen. Wie Kotaku berichtet, wurden die Spieler-Support-Teams, Raid-Designer und Sound-Teams stark dezimier. Außerdem wird erwartet, dass die Qualitätssicherung (QA) größtenteils auf Sony übertragen wird.
Dennoch plant Bungie, Destiny 2 weiterhin mit kleineren Inhalten zu unterstützen. So sollen zukünftige Inhalte in kleineren „Content Packs“ veröffentlicht werden, anstatt in groß angelegten jährlichen Erweiterungen. Diese Änderung könnte bei der Destiny-Community auf Widerstand stoßen, da viele bereits die dünn wirkenden Episodeninhalte kritisieren. Zudem gibt es keine Pläne für ein Destiny 3, was viele Fans enttäuscht. Destiny 2 wird also mehr am Leben gehalten als erweitert, während das neue Projekt Marathon vorangetrieben wird.
Ehemalige Mitarbeitende und die Community üben währenddessen weiterhin Kritik an der Führungsebene von Bungie, insbesondere an CEO Pete Parsons. Ehemalige Entwickler machen ihn für die derzeitigen Schwierigkeiten verantwortlich und fordern seinen Rücktritt. So scheint die Zukunft eines beliebten Shooters und dessen dazugehörigen Studios weiterhin ungewiss.
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