OpenAI hat am 9. Dezember sein lang erwartetes KI-Tool Sora vorgestellt. Dieses ist in der Lage, aus Texteingaben realistische Videos zu generieren. Der Dienst richtet sich zur Zeit ausschließlich an Abonnenten von ChatGPT Plus und Pro. Allerdings bleibt die Nutzung in der Europäischen Union, einschließlich Deutschland, vorerst ausgeschlossen.
Funktionen und Abonnements
Sora ermöglicht es Nutzern, Videos mit einer Auflösung von bis zu 1080p und einer Länge von bis zu 20 Sekunden in verschiedenen Seitenverhältnissen zu erstellen. Neben der Generierung neuer Inhalte aus Texteingaben können auch eigene Medien hochgeladen werden, um diese zu erweitern, neu zu mischen oder zu kombinieren. Ein Storyboard-Tool bietet zudem die Möglichkeit, Eingaben für jedes einzelne Frame präzise festzulegen.
ChatGPT Plus-Abonnenten können monatlich bis zu 50 Videos in 480p-Auflösung oder eine geringere Anzahl in 720p erstellen, ohne zusätzliche Kosten. Für intensivere Nutzung bietet das Pro-Abonnement erweiterte Funktionen, darunter eine höhere Auflösung und längere Videodauern. OpenAI plant, Anfang nächsten Jahres maßgeschneiderte Preismodelle für verschiedene Nutzergruppen einzuführen.
Verzögerte Verfügbarkeit in der EU
Trotz der globalen Einführung ist Sora in der Europäischen Union, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich derzeit nicht verfügbar. OpenAI arbeitet daran, den Dienst in den kommenden Monaten auch in diesen Regionen zugänglich zu machen.
Ein Grund dafür könnte in den strengen Datenschutzbestimmungen und den regulatorischen Anforderungen in der EU sein. Dazu gehört beispielsweise die geplante KI-Verordnung (AI Act).
Sicherheitsmaßnahmen und ethische Überlegungen
Um Missbrauch zu verhindern, versieht OpenAI alle mit Sora erstellten Videos mit sichtbaren Wasserzeichen und C2PA-Metadaten, die sie als KI-generiert kennzeichnen. Besonders schädliche Inhalte wie kinderpornografisches Material und sexuelle Deepfakes werden aktiv blockiert. Derzeit ist das Hochladen von Bildern von Personen nur für eine kleine Gruppe von Testern möglich, bis effektive Maßnahmen gegen Deepfakes implementiert sind. Über die Gefahren von KI-generierter Kunst haben wir bereits bei der Ankündigung von Sora gesprochen.
Rohan Sahai, Produktleiter von Sora, betonte die Herausforderung, illegale Aktivitäten zu verhindern und gleichzeitig kreative Ausdrucksformen zu fördern. OpenAI plant, mit NGOs und Forschungsorganisationen zusammenzuarbeiten, um das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken und Nutzern die Authentizität von Kreationen zu gewährleisten.
Reaktionen und Ausblick
Die Einführung von Sora wurde von der kreativen Gemeinschaft mit Interesse aufgenommen, obwohl es auch Bedenken hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen auf die Filmindustrie gibt. Einige Künstler haben in der Vergangenheit gegen die Nutzung von Sora protestiert und OpenAI vorgeworfen, ihre unbezahlte Arbeit für die Entwicklung des Tools auszunutzen.
OpenAI plant, Sora kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Technologie für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich Sora in verschiedenen Branchen etabliert und welche kreativen Möglichkeiten es eröffnet. Hier könnt ihr nachlesen, was ChatGPT-4o mittlerweile kann.