
Man stelle sich vor: Der Bildschirm flackert, das „Game Over“-Logo erscheint, der Puls rast – doch statt den Kampf erneut aufzunehmen, genügt ein Klick, um die ganze Herausforderung hinter sich zu lassen. Genau das ermöglicht Death Stranding 2: On the Beach künftig. In einer Welt, in der Spielspaß längst nicht mehr nur über Schwierigkeitsgrad definiert wird, geht Entwicklerlegende Hideo Kojima erneut einen unkonventionellen Weg.
Keine Lust auf Frust? Death Stranding versteht Euch
Im zweiten Teil seines gefeierten Sci-Fi-Epos lässt Kojima nicht nur die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen – sondern auch die zwischen Spielmechanik und Erzählkunst. Wer an einem Boss verzweifelt oder schlicht keine Lust auf Kampf hat, kann diesen fortan einfach überspringen. Und trotzdem erfährt man alles über das besiegte Wesen – als wäre man selbst siegreich gewesen. Inklusive ausführlichem Text und passender Illustration.
Diese Funktion dürfte sich insbesondere im einfachen Spielmodus wiederfinden und richtet sich klar an Spielerinnen und Spieler, die eine Geschichte erleben möchten, ohne dabei an spielerischen Hürden zu scheitern. Statt sich in endlosen Retry-Schleifen zu verlieren, können sie nun einfach weiterlesen – fast wie in einem spielbaren Roman. Ein Novum im Blockbuster-Gaming, das die Community spaltet.
Während viele das Feature feiern, da es niemandem etwas wegnimmt und mehr Barrierefreiheit bedeutet, sehen Kritiker darin eine weitere „Verweichlichung“ des Spielerlebnisses. In sozialen Medien wird bereits von einem „Händchenhaltespiel“ gesprochen. Doch Kojima bleibt sich treu: Er schafft Räume zum Nachdenken – und zum Diskutieren.
Boss-Killer auf Knopfdruck – clever oder kontrovers?
Wer lieber kämpft als klickt, muss sich keine Sorgen machen. Die traditionelle Spielerfahrung bleibt erhalten. Wer sich jedoch entscheidet, den Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, wird mit reichlich Informationen belohnt – inklusive Hintergrundwissen über den Boss, seine Bedeutung für die Story und seine Verbindung zum seltsamen Kosmos der Death Stranding-Welt. Damit wird das Überspringen nicht zum Weglassen, sondern zu einer anderen Form des Erlebens.
Das Feature könnte gerade im Hinblick auf Accessibility ein Meilenstein sein. Menschen mit motorischen Einschränkungen oder solche, die einfach nur die Geschichte verfolgen wollen, werden dadurch nicht mehr ausgegrenzt. Stattdessen bekommen sie eine ernstzunehmende Alternative – ohne das Gefühl, etwas zu verpassen.
Auch jenseits des Gameplays sorgt Death Stranding 2 für Diskussionen. Die Collector’s Edition, die mit einer imposanten Magellan-Man-Figur punktet, hat viele Fans irritiert. Denn trotz ihres Preises von rund 230 Euro enthält sie kein physisches Spiel – lediglich einen Downloadcode. Während einige dies als umweltbewusste Entscheidung begrüßen, vermissen andere das greifbare Herzstück jeder echten Sammleredition.
Am 26. Juni 2025 erscheint das Spiel exklusiv für die PlayStation 5. Vorbestellungen sind bereits möglich – samt holografischem Quokka und schicken Exo-Skeletten für die digitale Rüstung. Doch ob man nun klickt oder kämpft: Death Stranding 2 dürfte auch dieses Mal wieder für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Und vielleicht ist das genau das, was Kojima von Anfang an wollte.