Wir haben schon viele Razer Produkte getestet und dabei jedesmal viel Spaß damit gehabt. Doch mit dem Razer Blade Pro 17 Gaming Laptop bekommen wir diesmal eine ganz besondere Perle auf den Tisch.
Seit ein paar Jahren bietet Razer neben den bekannten und beliebten Peripherieprodukten auch Gaming Laptops an. Dabei konnte seit 2016 eine stetige Verbesserung festgestellt werden. Dieses Jahr allerdings, scheint das neue Razer Blade Pro 17 völlig neue Maßstäbe zu setzen.
Gaming Laptops sind mittlerweile mehr als nur ein Nischenprodukt. Sie sind eine gute Alternative zum heimischen PC und ersetzen diesen in manchen Haushalten sogar komplett. Trotzdem werden sie von vielen Gamern immernoch mit etwas Argwohn betrachtet, vor allem hinsichtlich ihrer Leistung. Doch das neue Exemplar von Razer hat uns in vielen Punkten wirklich sprachlos gemacht.
Design des Razer Blade Pro 17
Das neue Razer Blade Pro 17 basiert auf der bewährten Blade 15-Serie. Es handelt sich dabei um ein 17,3 Zoll Aluminium-Magnesium-Gehäuse, das deutlich macht, was sie aus den Vorgängermodellen gelernt haben. Das neue Modell ist schlank, schlicht und schwarz, nur mit dem Razer Symbol auf der Oberseite. Die Kanten sind klar und schnörkellos, die Haptik wunderbar. Man merkt direkt, daß man hier ein absolutes Oberklassenmodell in Händen hat. Der einzige Nachteil an dem schönen Aussehen sind die Fingerabdrücke, die man auf der schwarzen Oberfläche hinterlässt.
Die Steifigkeit des Gehäuses ist hervorragend. Selbst bei dem Versuch, das Gerät oder den Deckel zu verbiegen oder zu drücken, knarrt nichts und verbiegt sich nichts. Das liegt an der robusten Bauweise, die Razer schon beim Blade 15 an den Tag gelegt hat.
Die Verarbeitungsqualität sucht wirklich seinesgleichen. Es lassen sich weder unbeabsichtigte Lücken, noch Materialfehler finden. Einziges Manko des robusten Designs ist der Öffnungswinkel des Deckels, welcher lediglich 140 Grad beträgt.
Im Gegensatz zu anderen Gaming Laptops nutzt das Razer Blade Pro 17 eine Vapor-Chamber-Kühlung. Damit entfällt das notorisch klobige Heckteil, was das Razer-Modell wesentlich schlanker und anschaulicher macht. Das steifere Skelett der Vapor-Chamber macht sich zwar beim Gewicht bemerkbar, trotzdem wiegt das Blade 17 lediglich 2800 Gramm und ist somit nur etwas schwerer als Vergleichsprodukte.
Tastatur
Die insgesamt sehr minimalistisch gehaltene Tastatur sieht dank der schwarzen Tasten auf dem schwarzen Deck mit dezenter RGB-Beleuchtung sehr elegant aus. Die Bedienung lässt uns allerdings etwas zwiegespalten zurück. Ein sehr flacher Hub von unter einem Millimeter und ein sehr geringes Feedback sind ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Touchpad
Das große Glas-Clickpad mit seinen Abmessungen von 13 x 8 cm hat uns besonders gut gefallen und bietet ein reaktionsschnelles Gefühl. Einzig das Feedback beim Klicken könnte etwas intensiver sein, aber auch das ist wohl einfach eine Sache der Gewöhnung.
Anschlüsse
Das Blade Pro 17 verfügt über alle gängigen Anschlüsse. Dazu gehört der Ladeanschluss, ein schneller 2,5-GB-Ethernet-Anschluss, eine Kopfhörerbuchse und drei USB 3.2-Anschlüsse Gen 2 Ports (ein Typ C und zwei Typ A) auf der linken Seite. Auf der rechten Seite befinden sich ein SD-Kartenleser (Als einer der ersten Laptops überhaupt), ein Thunderbolt 3-Anschluss, ein weiterer USB 3.2 Gen 2-Anschluss, ein HDMI 2.0B-Anschluss und ein Kensington Lock-Steckplatz. In der typischen Razer-Art sind die USB-A-Anschlüsse alle grün hervorgehoben.
Für den WLAN-Anschluss nutzt das Razer Blade Pro 17 ein Intel AX200 Wireless Modul mit Wi-Fi 6- oder 802.11ax-Konnektivität für Übertragungsraten von bis zu 2,4 Gbit/s.
Bildschirm des Razer Blade Pro 17
Das Razer Blade Pro 17 verfügt über ein 17,3 Zoll (43,9 cm) großes TFT-Display mit LED-Beleuchtung, einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz und 1920 x 1080 nativer Auflösung (127 Pixel pro Zoll) in einem 6 mm schmalen Micro-Edge-Rahmen. Es bietet eine schnellere native Bildwiederholfrequenz für flüssigere Bewegungen, deutlich kürzere Reaktionszeiten für weniger Geisterbilder und eine helle Hintergrundbeleuchtung von 300 Nits. Der Bildschirminhalt erscheint damit gestochen scharf und weist kaum Körnung auf. Die sRGB-Abdeckung zwischen 90% und 100% sorgen für satte und kontrastreiche Farben.
Beim Betrachtungswinkel treten kaum Änderungen von Kontrast, Helligkeit und Farben auf, was ausgezeichnet ist. Der einzige Nachteil, den wir am Display finden konnten, zeigt sich im Freien. Der Bildschirminhalt sieht draussen leider etwas ausgewaschen aus, was den Spielgenuss durchaus trüben kann.
Leistung
Die Intel Core i7 der 9. Generation leistet in dem Laptop eine ausgezeichnete Arbeit. Bei den Grafikchips hat man die Auswahl zwischen RTX 2060, RTX 2070 Max-Q, RTX 2080 Max-Q, alles hervorragende GPUs. Die Ergebnisse der Benchmarktests mit PCMark ergaben allesamt hervorragende Ergebnisse. Der Rest des Systems verfügt über 16 GB RAM und 512 GB PCIe-Speicher.
Im Praxis-Gaming-Test entfaltet das Razer Blade 17 Pro dann sein volles Potential. Beim Zocken von Spielen verschiedener Genres war es kaum möglich, unter 60 fps zu kommen. Die anfänglichen Ladevorgänge dauerten gefühlt ein wenig länger als beim Gaming PC, der Grafikgenuss aber hat uns dafür völlig entschädigt.
Die Hitzeentwicklung bei intensiven Anwendungen ist eines der großen Probleme bei Gaming Laptops. Dank des Vapor-Chambers und einer Ventilation, welche die Hitze von den sensiblen Bereichen wegleitet, bleibt vor allem der obere Bereich in einem erträglichen Temperaturbereich. Wenn das System richtig gefordert wird, kann allerdings die Unterseite unangenehm warm werden, was sich aber dennoch im Rahmen hält, verglichen mit anderen Modellen.
Akku
Die Achillesverse bei allen Gaming Laptops ist die Batterie. Darum rechneten wir auch hier mit ziemlich enttäuschenden Werten. Aber das Blade 17 hat uns gerade in diesem Punkt angenehm überascht. Beim intensiven Webbrowsen mit Videos hielt der Akku mehr als 4 1/2 Stunden. Bei energieintensiven Spielen waren es immerhin noch knapp 2 Stunden, was für Gaming Laptops sehr gute Zeiten sind.
Lautsprecher
Die beiden links und rechts der Tastatur eingebauten, recht großen Lautsprecher leisten eine zufriedenstellende Arbeit. Man kann von Laptop-Lautsprechern kein perfektes Klangerlebnis erwarten, das sollte klar sein. Gerade Bässe können durch die Architektur der Lautsprecher nicht gut wiedergegeben werden.
Preis/Leistungsverhältnis des Razer Blade Pro 17
Der Preis ist ein sensibles Thema. Beim Razer Blade Pro 17 ist er abhängig des verwendeten GPU. Während die RTX 2060 Version schon für 2600 Euro zu haben ist, schlägt die RTX 2080 Max-Q Version mit knapp 3500 Euro zu Buche. Für diesen Preis bekommt man dann aber immerhin eines der besten und leistungsfähigsten Gaming Laptops auf dem Markt. Allerdings bekommt man für weniger Geld schon Geräte, die in der Leistung vergleichbar sind. Doch genau hier spielt das ausgezeichnete Design des Razer Laptops eine Rolle. Die Qualität von Razer erreichen wohl nur die wenigsten günstigeren Geräte.
Fazit
Mit dem Blade Pro 17 Gaming Laptop hat Razer einen neuen Standard unter Gaming Laptops gesetzt. Die Verbindung von Leistung, Verarbeitung, Design und Akkulaufzeit sind den hohen Preis auf jeden Fall wert.
Wir hatten viel Spaß mit dem Gerät bei unseren Tests und obwohl wir skeptisch an das Gerät herangetreten sind, hat es uns doch auf voller Länge überzeugt.