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Schon seit Längerem hat Netflix mit dem Schritt gedroht. Im nächsten Jahr scheint er vollends umgesetzt zu werden. Im kommenden Jahr möchte der Streaming-Dienst das Passwort- und Account-Sharing beenden. Wie genau man diesen Plan allerdings umsetzen möchte, ist unklar.

Mal Hand aufs Herz, wie viele von euch bezahlen wirklich für ihren Netflix-Account? Laut einem Artikel aus dem Wall Street Journal solltet ihr im nächsten Jahr darüber nachdenken, euch ein eigenes Konto anzuschaffen. Denn Netflix plant ab dem 2023 in Sachen Passwort- und Account-Sharing härter durchzugreifen.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Streaming-Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, die persönlichen Nutzerdaten nicht mit Freunden und Familie zu teilen. Auch wenn es während der Pandemiejahre 2020 bis 2021 zu einem AbonenntInnen-Boom gekommen ist, sind die Zahlen aktuell wieder rückläufig.

Wie problematisch (und damit verlustreich) das Account-Sharing für Netflix ist, zeigen die folgenden Zahlen. Aktuell gibt es weltweit 223 Millionen Netflix AbonenntInnen, die also monatlich für den Streaming-Service bezahlen. Über 100 Millionen NutzerInnen leihen sich das Passwort von dieser zahlenden Kundschaft. Fast jede/r dritte NutzerIn teilt also die Zugangsdaten mit einer weiteren Person. Für andere Unternehmen, die nicht einen Marktwert von 128 Milliarden US-Dollar besitzen, könnte das den finanziellen Ruin bedeuten.

Wie überprüft man unzulässiges Sharing?

Grundsätzlich gilt: Leben Personen, die sich einen Netflix-Account teilen, unter einem Dach zusammen, ist alles in Ordnung. Doch ist das nicht immer zu 100% nachvollziehbar. Was ist zum Beispiel mit Scheidungskindern, die zwischen zwei Haushalten pendeln? Oder ArbeitnehmerInnen, die aus Berufsgründen viel verreisen? Auch Studierende, die unter der Woche an ihrem Studienort leben und in eher unregelmäßigen Abständen nach Hause zurückkehren könnten einen solchen Problemfall darstellen.

Angeblich möchte Netflix die IP-Adressen, Geräte-IDs und Account-Aktivitäten überprüfen, um genau zu ermitteln, wer mit wem zusammenlebt. Wie mit den obengenannten Grenzfällen umgegangen wird, erklärt der Streaming-Dienst allerdings nicht.

Testläufe in Lateinamerika

Die Hochburgen des Account-Sharings sind laut Angaben von Netflix die lateinamerikanischen Staaten. Wird hier ein Account geteilt, wird ein Verifizierungscode an den/die AbonnentIn geschickt. Dieser muss innerhalb einer Vierteilstunde eingegeben werden. Danach kann die „Account-borgende“ Person bis zur nächsten Session ungestört schauen. Vermehren sich diese Logins, wird der/die AbonnentIn schließlich dazu aufgefordert eine zusätzliche Summe für weitere NutzerInnen zu zahlen. Diese Zusatzgebühr erlaubt zwei weiteren NutzerInnen den Zugriff auf den Account.
Nach diesem Konzept möchte Netflix auch 2023 in den USA durchgreifen. Im weiteren Verlauf des Jahres könnte auch Europa von diesen veränderten Nutzungsbedingungen betroffen sein.

Erst kürzlich geriet Netflix in die Schlagzeilen, weil Microsoft angeblich eine Übernahme des Streaming-Unternehmens plant. Dazu könnt ihr hier mehr nachlesen.

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