Quelle: Focus Entertainment
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Quelle: Focus Entertainment

Schon vor der Veröffentlichung gab es eine hitzige Debatte um Atomic Heart. Diese wird auch zwei Tage nach dem Release fortgesetzt – und zwar auf neuer politische Ebene. Jetzt fordert die ukrainische Regierung den Verkaufsstopp des Shooters.

Schon lange gibt es eine Diskussion in der Gaming-Community darüber, inwiefern Videospiele politisch sind bzw. ob in dieser Sparte überhaupt Raum für Politik gemacht werden soll. Warum ein politischer Diskurs auch im Gaming-Bereich wichtig ist, zeigt auch das jüngste Beispiel Atomic Heart.
Wie ihr bereits wisst, wird russische Entwicklerstudio Mundfish unter anderem von russischen Staatsgeldern gefördert. Deshalb hatte die Fan-Gemeinde den Entwickler bereits zu einer Stellungnahme forciert. Diese fiel allerdings sehr vage aus, weshalb es heftige Kritik hagelte. Dazu könnt ihr in der folgenden Meldung mehr lesen.

Wenn ein Videospiel zu „Propagandamaterial“ wird

Mittlerweile ist Atomic Heart zwei Tage auf dem Markt – und die Kritik an der Förderung hat nun eine neue Ebene erreicht: die ukrainische Regierung. Diese kritisiert den Shooter zum einen, weil er eine prosperierende UdSSR darstelle. Ein verständlicher Gedanke. Gerade zur aktuellen Zeit ist das ein schwieriges Bild und wirkt im Kontext der staatlichen Förderung schon ziemlich propagandistisch.
Zum anderen verurteilt die Regierung die staatlichen Fördermittel für das Videospiel. Das bedeute nämlich im Umkehrschluss, dass die Einnahmen zum Teil wieder an den Staat zurückgingen und man somit beim Kauf indirekt den Krieg gegen die Ukraine unterstütze. Der stellvertretende Minister für digitale Transformation, Oleksandr Borniakov, findet dafür klare Worte:

Wir fordern auch, den Vertrieb dieses Spiels in anderen Ländern einzuschränken, da es giftig ist, potenziell Nutzerdaten sammelt und diese an Dritte in Russland weitergeben kann, sowie das Geld, das durch den Kauf des Spiels eingenommen wird, für den Krieg gegen die Ukraine verwenden könnte.

Ein Release-Datum mit Zündstoff

Des Weiteren plant man ein offizielles Schreiben an Sony, Microsoft und Valve senden, das es ein vollständiges Verkaufsverbot digitaler Versionen in der Ukraine fordert. Auch die Nachrichtenseite dev.ua kritisiert Atomic Heart heftig:

Am 21. Februar 2022 erkannte der russische Präsident Wladimir Putin die sogenannten DVR und LPR an. Wenige Tage später begann Russland einen umfassenden Krieg in der Ukraine. Seitdem ist ein Jahr vergangen. Und heute veröffentlicht das russische Studio Mundfish Atomic Heart, ein Spiel, in dem Sie als KGB-Agent auf dem Gebiet der unzerstörten UdSSR auf der Jagd nach Robotern herumlaufen werden. Wir stellen Ihnen das neue Spiel vor und erklären, warum Computerspiele in der Ukraine nie aus der Politik verschwinden werden.

Somit besitzt auch das Release-Datum von Atomic Heart, der 21. Februar 2023, einen bitterbösen, politischen Beigeschmack.
Wer also fordert, dass Politik aus dem Gaming-Spektrum bleiben soll, übersieht damit die Tatsache, dass gewisse Mächte die Gaming-Sparte schon längst zur Einflussnahme nutzen. Umso wichtiger ist es, auf die Thematik aufmerksam zu machen und dafür zu sorgen, dass niemand unser aller liebstes Hobby nicht für missbräuchliche Zwecke nutzt.
Es ist verständlich, dass man hin und wieder etwas Realitätsflucht betreiben und beim Zocken einfach das Hirn ausschalten möchte – das ist auch völlig in Ordnung! Dennoch schadet es nicht manchmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich zu fragen: Wohin fließen meine Gelder gerade?

Weitere Meldungen zu Atomic Heart findet ihr in unserer Übersicht.

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