Die Schlammschlacht zwischen PlayStation und Microsoft hat nun eine interessante Wendung genommen. In einer Anhörung präsentierten Microsoft-Anwälte nämlich eine E-Mail, aus welcher hervorgeht, dass Jim Ryan nie wirklich in Sorge um eine Xbox-Exklusivität von Call of Duty gewesen ist.
Was bisher geschah
Microsofts geplanter Übernahme von Activision Blizzard läuft langsam die Zeit aus. Wenn diese bis zum 18. Juli nicht vollzogen ist, folgen harte Strafen. Diese haben wir euch bereits in einer folgenden Meldung genauer erklärt.
Nun bremst die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) diesen Deal weiter aus. Die FTC möchte eine einstweilige Verfügung erwirken, um die Übernahme zu stoppen. Damit möchte man das Urteil der britischen CMA untermauern. Diese hatte nämlich bereits im Vorfeld ein Veto gegen die Übernahme ausgesprochen. Da Microsoft allerdings schon grünes Licht von der EU erhalten hatte, soll das Unternehmen bereits in Erwägung gezogen haben, den Deal ohne Berücksichtigung der CMA durchzuziehen. Nun ist die FTC mit Microsoft im Rahmen einer fünftägigen Anhörung vor Gericht gezogen.
Jim Ryans verräterische Mail
Gestern, am 22. Juni, fand der erste Verhandlungstag statt. Schon zu Beginn präsentierten Microsoft-Anwälte bereits eine gewichtige Email vom PlayStation Jim Ryan. In einer Mail an den ehemaligen Sony-CEO Chris Deering soll er angegeben haben, dass er sich keine Sorge um die Xbox-exklusive Deals mache. Da er viel Zeit mit Phil Spencer und Bobby Kotick verbracht habe, sei er sich sicher, dass man Call of Duty noch für lange Zeit auf der PlayStation spielen könne.
Eine spannende Wendung, schließlich ist die Sorge um eine Xbox-Exklusivität von Call of Duty Jim Ryans Hauptargument gegen die Übernahme. Auch beim Release von Modern Warfare 2 hatte man diesen Duktus weiter verfolgt. Aus dieser Sorge heraus soll PlayStation langfristige Exklusivdeals abgeschlossen haben, um Spieleveröffentlichungen auf der Xbox zu unterbinden.
Wie geht es weiter?
Wie viel diese Mail wirklich ausmachen wird, dürfte wohl in den kommenden Tagen entschieden werden. Am heutigen 2. Verhandlungstag darf sich auf jeden Fall Xbox-Chef Phil Spencer ins Zeugenpult begeben. Außerdem wird eine im Vorfeld aufgenommene Videoaussage von Jim Ryan abgespielt, da dieser wohl nicht vor Ort sein kann.
Mehr zu Xbox findet ihr in unserer Meldung zu Starfield, während wir euch in einem weiteren Beitrag vom PlayStation-exklusiven Release von Final Fantasy XVI berichten.