Die Embracer Group, bekannt für ihre aggressive Expansionsstrategie, steht aktuell stark in der Kritik. Der CEO, Lars Wingefors, sieht sich und sein Unternehmen nach einer Reihe von Entlassungen und Studio-Schließungen schweren Vorwürfen ausgesetzt.
In einem Gespräch mit GamesIndustry.biz erklärte Wingefors, dass er persönlich „viele Schläge und Kritik“ einstecken musste. Diese sei nicht nur von internationaler Ebene sondern auch aus Schweden gekommen. „Es ist schmerzhaft“, gestand er, betonte jedoch weiterhin den Glauben an seine Vision und sein Team.
Kritik & Verantwortung in schwierigen Zeiten
Kürzlich hatte die Embracer Group eine Umstrukturierung angekündigt, die das Unternehmen in drei Teile spalten wird. Diese Entscheidung folgt auf ein neunmonatiges Restrukturierungsprogramm und den Zusammenbruch eines zwei Milliarden Dollar schweren Investitionsdeals durch die Savvy Games Group. Trotz der Turbulenzen glaubt Wingefors fest an die positiven Möglichkeiten, die die öffentlichen Märkte für die Finanzierung von Unternehmen bieten. Er betonte, dass eine gute Ausführung der Unternehmensstrategie eine hervorragende Plattform für Wachstum und Wettbewerbsvorteile bieten könne.
In den letzten 18 Monaten haben zwar viele Spielefirmen umfassende Entlassungen durchgeführt. Doch die Embracer Group wurde aufgrund seiner umfangreichen Restrukturierungen besonders kritisch beobachtet. Das zeigte nicht zuletzt der Auftritt von Kinda Funny-CEO Greg Miller auf den DICE Awards im Februar. Er machte sich öffentlich über die Gruppe lustig und spiegelte damit die Stimmung innerhalb der Branche wider.
Neue Strukturen & langfristige Pläne
Auf Kritik angesprochen, räumte Wingefors ein, dass es notwendig sei, als Führungskraft Verantwortung zu übernehmen und Fehler einzugestehen. Er sei bereit, viel der Kritik auf sich zu nehmen, auch wenn er glaubt, dass sein Team und die Unternehmen nicht alle Kritik verdient hätten. Trotz der Schwierigkeiten vertrauen ihm viele seiner Schlüsselunternehmer und CEOs, die der Gruppe beigetreten sind. Sie glauben an die Mission von Embracer und verstehen, dass Anpassungen notwendig sind, um auf Veränderungen in der Welt zu reagieren.
Wingefors erklärte, dass die aufgespaltenen Unternehmen der Embracer Group große Pläne für die kommenden Jahre verfolge. Darüber hinaus besäße man einige der größten Pipelines der Spieleindustrie. Auch wenn nicht mehr alle Spiele gemacht werden könnten, die vor drei Jahren geplant waren, so bleibt die Anpassungsfähigkeit ein zentraler Aspekt der Unternehmensstrategie. Wingefors verteidigte auch die Entscheidung, den Brettspielverlag Asmodee zu kaufen, auch wenn dies das Unternehmen erstmals in die Schulden stürzte. Er sieht das Geschäft langfristig als gewinnbringend an, auch wenn die Schuldenaufnahme schmerzhaft war.