Die Tragödie des Schulmassakers in Uvalde, Texas, erregte 2022 weltweite Aufmerksamkeit. Nun, zwei Jahre später, verklagen die Eltern der Opfer den Call of Duty-Hersteller Activision. Die Klage richtet sich auch gegen den Waffenhersteller und Meta.
Josh Koskoff, der Vertreter der Eltern, erklärte: „Es gibt eine direkte Verbindung zwischen dem Verhalten dieser Unternehmen und dem Massaker in Uvalde.“ Er fügte hinzu: „Dieses dreiköpfige Monster hat ihn bewusst der Waffe ausgesetzt, ihn dazu konditioniert, sie als Problemlösung zu sehen, und ihn trainiert, sie zu benutzen.“
Anschuldigungen, dass Videospiele Gewalt fördern, sind nicht neu, wurden aber nie bewiesen. Die Entertainment Software Association (ESA) äußerte sich dazu: „Wir sind traurig und empört über sinnlose Gewaltakte. Gleichzeitig lehnen wir unbegründete Anschuldigungen ab, die diese Tragödien mit Videospielen in Verbindung bringen.“
Die Klage behauptet, der Täter habe jahrelang Call of Duty gespielt, darunter ein Spiel mit genau dem Gewehr, das er benutzte. Activision nannte das Massaker „entsetzlich und herzzerreißend“ und drückte sein tiefstes Mitgefühl für die betroffenen Familien und Gemeinschaften aus. Das Unternehmen betonte, dass Millionen Menschen weltweit Videospiele genießen, ohne zu Gewalt zu greifen.
Activision: Klage und Reaktionen
Die Familien von Uvalde verklagen auch Meta und den Hersteller der Tatwaffe. Dies geschah am zweiten Jahrestag des Angriffs auf die Robb Elementary School. Der Amokläufer tötete 19 Schüler und zwei Lehrer. Die Polizei konfrontierte den Täter erst nach über einer Stunde.
Am selben Tag reichten einige Familien eine 500-Millionen-Dollar-Klage gegen die texanische Polizei ein. Über 370 Beamte reagierten auf den Notruf, warteten jedoch über eine Stunde, bevor sie den Täter konfrontierten. In der neuen Klage wird behauptet, der Täter habe Call of Duty seit seinem 15. Lebensjahr gespielt. Die Familien werfen Instagram vor, ihre Regeln zum Verbot der Vermarktung von Waffen und schädlichen Inhalten an Kinder nicht durchgesetzt zu haben.
Die Höhe der geforderten Entschädigung in den neuen Klagen wurde nicht bekannt gegeben. Der Täter eröffnete vor seinem 18. Geburtstag ein Online-Konto bei Daniel Defense und kaufte die Waffe, sobald er konnte.
Die Klage der Uvalde-Familien gegen Activision, Meta und den Waffenhersteller Daniel Defense wirft erneut die Frage auf, inwieweit Unternehmen Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Produkte tragen. Während die Kläger argumentieren, dass es eine direkte Verbindung zwischen den Handlungen dieser Unternehmen und der Tragödie gibt, betonen sowohl Activision als auch die Entertainment Software Association die fehlende wissenschaftliche Grundlage für einen Zusammenhang zwischen Videospielen und realer Gewalt.
Diese juristischen Auseinandersetzungen verdeutlichen die anhaltenden gesellschaftlichen Debatten über die Ursachen von Gewalt und die Rolle von Medien und Technologie. Unabhängig vom Ausgang der Klage bleibt die Notwendigkeit bestehen, die tiefer liegenden Ursachen für solche Tragödien zu adressieren und effektive Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen.