Bungie, das Studio hinter Destiny und Marathon, hat gestern eine bedeutende Umstrukturierung angekündigt. 200 Mitarbeitende, also 17 % der Belegschaft werden entlassen. Die Ankündigung erfolgte nach einer Phase wirtschaftlicher Herausforderungen und einem Wandel in der Spieleindustrie.
Laut CEO Pete Parsons ist diese Entscheidung das Ergebnis steigender Entwicklungskosten und einer allgemein unsicheren Wirtschaftslage. Bungie plant, sich künftig stärker auf die Entwicklung von Destiny und Marathon zu konzentrieren, während andere Projekte eingestellt werden. Trotz des Erfolgs von Destiny 2: The Final Shape, das alle internen Erwartungen übertraf, sah sich das Unternehmen gezwungen, seine Struktur und seine Ziele anzupassen, um langfristig finanziell stabil zu bleiben.
Das Studio verfügt immer noch über mehr als 850 Mitarbeiter, die an Destiny und Marathon arbeiten. Parsons versprach, dass das Unternehmen auch in Zukunft herausragende Spielerlebnisse bieten wird, die die Erwartungen der Spieler übertreffen.
Zusätzlich zu den Entlassungen wird Bungie 155 Mitarbeiter in andere Rollen innerhalb von Sony Interactive Entertainment (SIE) integrieren. Diese Maßnahme soll helfen, die Anzahl der Entlassungen zu reduzieren und gleichzeitig Talente innerhalb der Unternehmensgruppe zu halten. Darüber hinaus arbeitet Bungie mit PlayStation Studios zusammen, um eines seiner Inkubationsprojekte, ein Actionspiel in einem neuen Science-Fantasy-Universum, in ein neues Studio innerhalb der PlayStation-Familie auszugliedern.
Reaktionen und Kritik
Die Reaktionen auf die Entlassungen fielen stark negativ aus von sowohl ehemaligen als auch aktuellen Mitarbeitenden. Viele ehemalige Mitarbeiter äußerten öffentlich ihre Enttäuschung und Wut über die Entscheidungen des Managements. Liana Ruppert, ehemalige Community-Managerin bei Bungie, forderte den Rücktritt von CEO Pete Parsons und bezeichnete ihn als „Lügner“. Auch Griffin Bennett, ehemaliger Social Media Lead, kritisierte Parsons und verlangte Konsequenzen auf Führungsebene. Wie die zusammengefassten Tweets von Kotaku zeigen, haben betroffene Mitarbeitende erst über die sozialen Medien von der Entlassungswelle erfahren. Dies löste zusätzliche Kritik an der Kommunikationspolitik des Unternehmens aus.
Von der Entlassungswelle waren besonders stark Abteilungen wie Qualitätssicherung, Spielerunterstützung sowie verschiedene kreative Bereiche wie Kunst, Ton und Musik betroffen. Viele der Entlassenen äußerten ihre Frustration darüber, dass die Entscheidungen des Managements zur aktuellen Situation geführt haben. So betonte beispielsweise ein ehemaliger Mitarbeiter, dass „Die finale Form“ der erfolgreichste DLC von Destiny 2 gewesen sei. Dass es dennoch zu einer solchen Entlassungssituation gekommen sei, sei auf das schlechte Management zurückzuführen.
Bungie: Ein weiteres Zeichen der aktuellen Branchensituation
Die aktuellen Ereignisse bei Bungie spiegeln die breiteren Herausforderungen der Spieleindustrie wider, die in den letzten Jahren mit erheblichen wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen konfrontiert war. Die Umstrukturierung und die damit verbundenen Entlassungen sind Teil eines umfassenderen Trends, der sich in der gesamten Branche abzeichnet, insbesondere nach großen Übernahmen und Fusionen. Dazu könnt ihr beispielsweise in unseren Artikeln über die Embracer Group und Microsoft mehr lesen.