Elon Musks Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) hat ihre laufende Klage gegen mehrere Unternehmen erweitert und nun auch die Amazon-Tocher Twitch als Beklagte hinzugefügt. Die Klage, die ursprünglich im August eingereicht wurde, richtet sich gegen mehrere große Werbekunden und die Global Alliance for Responsible Media (GARM). Laut X hätten diese illegal zusammengearbeitet, um einen Werbeboykott gegen die Plattform durchzusetzen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen geführt habe.
Vorwürfe des illegalen Boykotts
Die Klage behauptet, dass Twitch und andere Mitglieder von GARM Teil einer Verschwörung seien, die darauf abzielt, X durch den Entzug von Werbeeinnahmen wirtschaftlich zu schädigen. Die Streaming-Plattform wurde beschuldigt, ihre Teilnahme an dem Boykott in Absprache mit anderen Werbepartnern organisiert zu haben. GARM, eine Allianz, die sich für verantwortungsvolles Marketing und gegen Hassreden sowie toxische Inhalte einsetzt, soll laut X eine zentrale Rolle bei der Koordination dieser Maßnahmen gespielt haben.
X argumentiert, dass diese Aktionen nicht nur unethisch, sondern auch rechtswidrig seien, da sie den Wettbewerb einschränken und wirtschaftliche Schäden verursachen. Die Plattform wirft den beteiligten Unternehmen vor, eine kollektive Strategie verfolgt zu haben, um X als Werbeplattform zu diskreditieren und ihre Marktposition zu schwächen.
Elon Musk unter Druck – finanzielle Verluste im Fokus
Seit Elon Musk Twitter übernommen und in X umbenannt hat, kämpft die Plattform mit einem Rückgang von Werbeeinnahmen. Kontroversen um die Moderation von Inhalten und Musks Entscheidungen, wie die Wiedereinführung gesperrter Accounts, haben viele Werbepartner dazu veranlasst, sich von X zu distanzieren. Laut Musks Unternehmen seien diese Probleme jedoch durch gezielte Boykottmaßnahmen verschärft worden.
Die Aufnahme von Twitch in die Klage signalisiert, dass X die Auseinandersetzung eskalieren lässt. Twitch selbst hat bisher keine öffentliche Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Beobachter erwarten, dass die Klage zu einem richtungsweisenden Fall in der Werbebranche werden könnte, insbesondere im Hinblick auf die Macht großer Werbekunden und Allianzen wie GARM.
Musks Schritt unterstreicht den wirtschaftlichen Druck, unter dem X steht, und dürfte die Debatte über die Rolle von Werbeallianzen sowie die Grenzen ihrer Einflussnahme weiter anheizen. Ob die Vorwürfe jedoch vor Gericht Bestand haben, bleibt abzuwarten. Weitere Meldungen zu Twitch findet ihr hier.